Unser Alltag in Schweden

Schweden ist Lagom, so entschleunigt und manchmal denke ich, dass die Zeit hier langsamer vergeht. In Deutschland hatten wir sehr streng getaktete Tage, wir mussten knapp 40 Kilometer fahren, um unsere Kinder in die Schule zu bringen, da sie eine Waldorfschule besucht haben, dabei gingen oft 4 stunden am Tag drauf, wir waren oft müde und gestresst und waren viel damit beschäftigt alles unter einen Hut zu bekommen. Hier ist das einfach so komplett anders! 
Ganz viele interessiert es, was wir beruflich machen und wie wir uns hier finanzieren können. Mein Mann ist Alleinverdiener und arbeitet 100% von zu Hause für eine deutsche internationale Firma, er hat einen schwedischen Arbeitsvertrag und arbeitet nach schwedischem Recht. Homeoffice ist manchmal Fluch und Segen zugleich! Er sitzt mitten in unserem chaotischen Gewusel und arbeitet. Manchmal bekommt er Besuch, wenn ein kleiner Mensch gerade seinen Papa braucht. Und ich? Ich bin der Kopf der Familie, ich plane, koordiniere, lerne was mich interessiert, schreibe meinen Blog und bin Mama und in meiner Rolle fühle ich mich sehr wohl, sehr zum Schock der Gesellschaft. Wir sind ein Team und jeder hat seine Verantwortung und unser Konzept passt sehr gut für uns. Mittags kochen wir immer zusammen, auch da folgt alles meinem Kommando. Den Haushalt schmeißen wir als Familie zusammen, jeder packt mit an und macht so viel er kann. 
Drei Kinder gehen in die Schule und zwei Kinder gehen dreimal die Woche in den Kindergarten. Unser Baby bleibt noch bei mir, wir beide genießen die zeit alleine sehr und kuscheln noch sehr viel. Mittwochs, wenn fast alle Kinder außer Haus sind, gehen wir einkaufen, das ist immer sehr schön, ganz in Ruhe und entspannt. Die Kinder holen wir meistens zusammen aus der Schule und den Kindergarten. 
Am späten Nachmittag backt mein Mann Brot für uns, das wir dann am Abend zusammen essen und dann begleiten wir gemeinsam unsere Kinder in den Schlaf. 
Das liest sich vielleicht harmonisch, aber manchmal ist es das nicht, abends sind die Kinder sehr müde, die Anspannung vom Tag fällt ab, ein Kind hat besonders Schwierigkeiten damit, diesem Kind kostet es viel Anstrengung, sich am Tag anzupassen. Ein anderes Kind benötigt sehr viel Ruhe am Abend und diesen beiden Kindern dann gerecht zu werden ist manchmal herausfordernd und dann sind da ja auch noch die anderen. Aber an diesen Abenden hilft uns die Akzeptanz, wir akzeptieren, dass es eben gerade so ist und das so sein darf, wir akzeptieren, dass wir Eltern auch nur Menschen sind und manchmal ist es genug, wenn wir einfach nur die Ruhe bewahren. 

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