Unser Leben im Wald

Vor einiger Zeit habe ich einen Blogeintrag geschrieben, indem ich von unserem Alltag berichtet habe. Wieder einmal fasziniert mich, wie schnell sich einfach das ganze Leben verändern kann. Unser Alltag sieht schon wieder ganz anders aus, genauso das soziale Umfeld und die Integration, alles hat sich verändert. Sogar unsere Kleidung hat sich verändert, wir tragen jetzt Gummistiefel und Funktionshose. Ich wünschte, ich könnte hier die Gerüche mit reinpacken und die Geräusche. Hier im Wald ist es so ruhig und dann wieder doch nicht. Da sind die Spechte, die hämmern, man kann sie sogar dabei beobachten. Manchmal sehen wir Elche, Wildschweine und Rehe. Man hört hier den Kuckuck und den Wind in den Bäumen, hinter unserem Haus ist ein kleiner Bach, der plätschert und noch vieles mehr! Es riecht irgendwie würzig nach Blättern und Erde und nach Tannen. Unsere Gerüche haben sich auch verändert, wir riechen jetzt nach Holz und Feuer, an unseren Händen ist immer ein Rußfleck und kleine Verbrennungen von den Öfen. Gut, das mit den Verbrennungen ist nicht sehr romantisch und Ruß an den Händen auch nicht, das lässt sich echt schwer wegmachen. 
Unsere Familie hat sich auch verändert, wir haben jetzt Hühner, die fleißig Eier legen, es ist sehr schön, mit den Kindern zusammen ins Nest zu schauen und sich dann zu freuen, wenn dort Eier liegen. Oder gemeinsam den Stall mit Stroh gemütlicher zu machen. Ich mag es, dass die Großen die Verantwortung sehr ernst nehmen und sich um die Hühner kümmern möchten und jeden Tag schauen, ob sie neues Wasser oder Fressen brauchen. 
Wir haben jetzt auch zwei Katzen, die sind so treu, sie begleiten uns überall hin, wenn wir spazieren gehen, oder die Kinder morgens zum Bus gehen. Allerdings haben sie dann Angst alleine wieder nachhause zu gehen, weshalb ich sie dann vom Nachbarn abholen muss, das sind so 300 m. 
Manchmal gehe ich rüber zu unserer anderen Nachbarin und kaufe Fleisch oder Wolle von ihr, sie schlachtet selber und dort können wir guten Gewissen kaufen (muss jeder selber wissen!). Ich habe mir Stricken neu beigebracht, da ist es praktisch eine Nachbarin mit Schafen zu haben. Bald habe ich vielleicht meine eigene Wolle, wir sind gerade dabei, uns auf die nächste große Veränderung vorzubereiten. 

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