So jetzt geht es hier um eines meiner Lieblingsthemen, um meine Geburt in Schweden, ich mag das Thema Geburt im Allgemeinen sehr gerne. Unfassbar, was man da als Frau für Energie frei setzt! Im letzten Artikel habe ich ja schon geschrieben, wie viel Glück wir hatten, dass es mit der Personennummer noch alles rechtzeitig geklappt hat. Offiziell gemeldet sind wir erst ab September hier in Schweden und der errechnete Geburtstermin war Ende August. Ja, da merkt man schon, das war spannend! Das hat wahrscheinlich auch mein Baby gemerkt und wollte daher lieber auf eine Nummer sicher gehen und blieb zum Glück lieber noch etwas länger im Bauch. Nicht auszudenken, was für Stress wir gehabt hätten, wenn er zeitig gekommen wär. Vielleicht hätte es Ärger gegeben, wegen einer provozierten Auslandsgeburt, ich weiß es nicht und bin froh, dass ich das auch nie erfahren werde. Die Personennummer habe ich einen Tag, bevor die Wehen eingesetzt haben, bekommen.
Ich hatte schon ab der 36ssw immer wieder Wehen und ab der 38ssw lief ich auch mit geöffnetem Muttermund durch die Gegend; es hat sich nicht sehr schön angefühlt, zumal der kleine Mann auch schon fest im Becken lag. Somit zogen sich die Wochen mit unangenehmen Wehen, Sorgen und auch Ängsten. Sorgen und Ängste, weil ich in einem fremden Land ein Baby entbinde, in einem Krankenhaus, obwohl ich in Deutschland eine Hausgeburt geplant habe. Ich wusste auch, dass Andreas nicht bei der Geburt dabei sein würde, weil einer bei den Kindern bleiben musste. Zum Ende hin wurde ich immer frustrierter. Am errechneten Termin hatte ich einen Vorsorgetermin, da war alles gut, ich hatte mich darauf eingestellt, nun alle zwei Tage die 30min in die nächste Stadt zu fahren, zum Vorsorgetermin, so wie es in Deutschland üblich wäre, wen man überträgt. Daher war ich schon etwas verwundert, als ich den nächsten Termin für eine Woche später bekam. Ich dachte, krass, wie entspannt die hier sind und wie stressig dagegen Deutschland ist. Mir wurde aber auch immer wieder eindringlich gesagt, wenn ich etwas komisch finde und ich das Gefühl habe, dass etwas nicht stimmt, soll ich sofort wieder kommen. Hier vertraut man sehr auf das Empfinden der Mama. Also acht etwas quälende Tage, mit vielen Spaziergängen, Zimtschnecken und wehenfördernden Tee später, saß ich also bei meinem nächsten Vorsorgetermin, ich war mir sicher, dass wir an diesem Tag über eine Einleitung der Geburt sprechen, ich meine, in Deutschland hätte man ja schon längst darüber gesprochen, so waren jedenfalls meine Erfahrungen bisher. Aber nein, es wurde Blutdruck gemessen, ich werde gewogen, es wurde ein Ultraschall gemacht und dann bekam ich wieder einen Termin für eine Woche später, da würden wir dann auch über eine Einleitung der Geburt sprechen. Mir wurde geraten, mich auf einer bestimmten Seite über die verschiedenen Methoden zu belesen und dann durfte ich schon wieder nachhause. Ich bin ehrlich, ich war frustriert, ich hatte immer wieder Wehen und es war alles unangenehm und ich wollte nicht mehr. Also fuhren wir nachhause zu Andreas (wir erinnern uns, meine gewonnene Freundin hat mich immer begleitet), ich hatte schlechte Laune. Um meine Laune aufzubessern, entschieden Andreas und ich, mit den Kindern zu einem See zu fahren. Es war so warm an diesem Tag, dort habe ich meine Gedanken ausstellen können und schaute meiner Familie dabei zu, wie sie im Wasser planschten. Da bekam ich erneut Wehen, diesmal habe ich mich anders gefühlt, ich war unruhiger. Wir fuhren nach Hause, haben Abendbrot gegessen und ich habe mir eine dicke Einlage in die Hose gelegt, falls die Fruchtblase platzt. Als ich abends meine Tochter zum Einschlafen gestillt habe, ja richtig gelesen, ich stille meine Tochter noch zum Einschlafen, mit ihren zwei Jahren. Da platzt dann tatsächlich meine Fruchtblase. Das war eindeutig, jetzt kommt das Baby, ich habe noch nie eine seltsamere Situation gehabt. Ich schrieb meiner Freundin, dass wir jetzt losmüssen. Andreas hat mich in ihr Auto gesetzt und wir mussten uns verabschieden, mega seltsam war das, wir wussten, dass wenn wir uns wieder sehen, wenn wir dann unser Baby halten.
Nächster teil folgt, ich hätte nicht gedacht, dass ich so viel dazu schreiben kann!

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